Wie ist der sozioökonomische Status (SES) im AIlon Dashboard zu verstehen?
Der sozioökonomische Status (SES) ist ein umfassender Indikator, der den Wohlstand einer Person oder eines Haushalts beschreibt.
Er setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen, darunter:
- Bildung: Das höchste Bildungsniveau und die Qualifikation.
- Einkommen: Das aktuelle Einkommen, oft ergänzt durch potenzielle zukünftige Einkünfte.
- Vermögen: Finanzielle Rücklagen, Immobilienbesitz oder andere Vermögenswerte.
- Erwerbsstatus: Erwerbstätig, arbeitslos, in Ausbildung oder im Ruhestand.
- Wohnverhältnisse und Wohnort: Lebensumstände und geografische Lage.
Dieser Ansatz geht über die reine Betrachtung des Einkommens hinaus und bietet ein zeitstabileres Bild, das auch künftige Entwicklungen berücksichtigt.
Warum ist der SES ein besserer Indikator als das reine Einkommen?
Ein Beispiel verdeutlicht den Unterschied:
Ein Medizin-Student hat aktuell vielleicht ein Einkommen von 0 Euro, da er sich noch in der Ausbildung befindet. Würde man Zielgruppen nur nach Einkommen definieren, würde er ausgeschlossen werden. Doch sobald er seinen Abschluss macht, wird er Arzt und gehört voraussichtlich zu den Top-Verdienern.
Der SES hingegen berücksichtigt nicht nur das aktuelle Einkommen, sondern auch andere Faktoren wie Bildung und berufliches Potenzial. So würde der Medizin-Student aufgrund seines hohen Bildungspotenzials bereits jetzt in die Zielgruppe fallen. Dies ist besonders wichtig, da er zukünftig ein potenzieller Kunde mit hoher Kaufkraft sein wird.
Im AIlon Dashboard nutzen wir daher den SES als Basis für Zielgruppendefinitionen, da er realistischer abbildet, welche Personen in naher Zukunft zur Zielgruppe gehören könnten.
Der SES in Zahlen: Wohlstandsquote und Einkommensverteilung
Der SES kann auch in Relation zum persönlichen Jahresnettoeinkommen gesetzt werden. Die folgende Tabelle zeigt die Verteilung des SES auf Basis des Wohlstands, gemessen am Einkommen:
Sozioökonomischer Status (in %) | Jahresnettoeinkommen (in €) |
---|---|
10 | 2.200 |
20 | 8.200 |
30 | 12.900 |
40 | 17.100 |
50 | 20.900 |
60 | 24.700 |
70 | 28.700 |
80 | 35.000 |
90 | 47.000 |
95 | 59.800 |
99 | 118.000 |
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Werte nur für erwerbstätige Personen gelten. Personen mit hohem SES, aber ohne Einkommen (z. B. der Medizin-Student oder wohlhabende Menschen mit hohem Vermögen), können dennoch einen hohen Wohlstandsstatus haben.
Interpretation: Zielgruppenanalyse basierend auf SES
Anhand des SES kann die Wohlstandsverteilung innerhalb einer Zielgruppe analysiert werden. Dabei zeigt sich oft eine klare Tendenz:
- Zielgruppen sind häufig ab einem SES von 50 % überrepräsentiert. Das bedeutet, die Zielgruppe besitzt tendenziell einen mittleren bis hohen Wohlstandsstatus.
Ein plakatives Beispiel:
Wenn 100 % der Zielgruppe einen SES von 70 % oder mehr haben, dann gehört diese Zielgruppe zu den Top 30 % der deutschen Bevölkerung in Bezug auf Wohlstand.
Fazit: SES als strategischer Indikator
Der sozioökonomische Status ist ein unverzichtbarer Indikator, um Zielgruppen präzise zu definieren. Er ermöglicht eine ganzheitliche Betrachtung von Wohlstand, indem er über das aktuelle Einkommen hinausgeht und zukünftige Potenziale sowie Vermögenswerte einbezieht.
Für strategisches Marketing bedeutet dies:
- Potenzielle Kunden können frühzeitig erkannt werden.
- Zielgruppenanalysen basieren auf einem umfassenden und langfristig stabilen Indikator.
- Kampagnen lassen sich gezielt auf Personen mit höherem Wohlstand ausrichten, was die Effektivität von Maßnahmen erhöht.
Mit dem SES können Unternehmen also realistisch einschätzen, welche Zielgruppen den größten Wert für ihre Strategien bieten – heute und in Zukunft.